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WALTER JOHANNES STEIN IN ZUSAMMENARBEIT MIT RUDOLF STEINER
Auf die Frage Steins nach der inneren Zielsetzung antwortete Steiner: «Ihre Dissertation soll die Geltung des Übersinnlichen sichern. Das ist das geistige Ziel, das Sie sich setzen können damit. Berücksichtigen Sie in allem, was Sie in Ihrer Dissertation schreiben werden, ganz genau die okkulten Realitäten, aber machen Sie die Darstellungen so, dass Sie, indem Sie die okkulten Details vermeiden, doch die ganze okkulte Realität darstellen. Das können Sie, wenn Sie den okkulten Tatbestand restlos in Begriffe umwandeln. Es wird Ihnen dann gelingen, auf dem Felde der Erkenntnistheorie zu bleiben.» -
RUDOLF STEINER: DIE WELT DER MUSIK
Zitat Rudolf Steiner aus dem Buch DIE WELT DER MUSIK
"Es ist ja so, dass der Mensch, indem er durch das Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt schreitet, sich hinauflebt in die Welt der höheren Hierarchien, wie Sie sich erinnern werden. Wir haben gesehen, wie der Mensch sich einlebt in die Welt der Angeloi, der Archangeloi, der Archai, wie er innerhalb dieser Hierarchiengebiete lebt, so wie er hier zwischen den Wesen des mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reiches lebt. Nach diesem Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt senkt er sich dann wiederum zum irdischen Leben herab. Und wir haben gesehen, dass er auf diesem Wege zunächst die Einwirkungen des Fixsternhimmels beziehungsweise seiner Repräsentation, des Tierkreises, mitnimmt und dann im weiteren Abstieg die Einwirkungen der Planetensphäre, der sich bewegenden Planeten."
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PETER SELG: DIE ARBEIT DES EINZELNEN UND DER GEIST DER GEMEINSCHAFT
RUDOLF STEINER:
„Denken Sie daran, wozu der Mensch imstande ist, wenn er aus Liebe zu anderen Menschen etwas tut. Da braucht es keine Liebe zum Produkt der Arbeit, da braucht es ein Band zwischen Mensch und Mensch. Die Liebe zum Produkt können Sie bei der Menschheit nicht zurückbringen, denn die war an primitive, einfache Verhältnisse gebunden. Dasjenige aber, was die Zukunft bringen muss, das ist die große, allumfassende Verständigung und Liebe von Mensch zu Mensch. Ehe nicht ein jeder Mensch aus den tiefsten Impulsen [...] den Antrieb für seine Tätigkeit finden kann, ehe er nicht imstande ist, die Arbeit aus Liebe für seine Mitmenschen zu tun, eher ist es nicht möglich, echte Impulse für eine Zukunftsentwickelung im Sinne des Menschenheils zu schaffen.“ (GA56, 246)
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WALTER JOHANNES STEIN. EINE BIOGRAFIE
Während ich diesem Vortrag zuhörte, sagte ich mir: ,Dieser Mann, der Rudolf Steiner heißt, gibt wirkliche Anweisungen zur Entwicklung eines dreigegliederten hellseherischen Bewusstseins. Nun sagt er mir in seinen Büchern, daß er nichts lehre, was er nicht selbst gefunden habe. Also muß er diese Fähigkeit selbst besitzen; er muß hellsichtig sein. Falls das zutrifft, muß er auch in der Lage sein, meine Gedanken zu lesen; er wird meine jetzigen Gedanken lesen können. Ich kann ihm also Fragen stellen, einfach indem ich sie denke, und er wird sie mir im Verlauf des Vortrages beantworten können.‘ Dies tat ich nun. Ich fragte wieder und wieder, und jedesmal antwortete er.
Da ich jedoch eine kritische und wissenschaftliche Bildung genossen hatte, sagte ich mir: „Warum sollte das nicht einfach eine Illusion sein? Die Fragen, die ich stelle, ergeben sich ja auf logische Weise aus dem Inhalt seines Vortrags. Andererseits entwickelt er aber seinen Gegenstand ebenfalls in logischer Art. Er gibt mir also gar nicht Antwort, es besteht kein Anlass, den Schluß zu ziehen, er müsse sich meiner Fragen bewußt sein. Ich bilde mir bloß ein, daß dies so ist, weil ich wünsche, daß es so wäre.
Nach dem Vortrag ergab sich jedoch die Gelegenheit, aufgeschriebene Fragen abzugeben.
Ich schrieb auf ein Stück Papier:
Was kam zuerst: menschliche Sprache oder menschliche Vernunft?
Rudolf Steiner kam schließlich auch zu meiner Frage, las und beantwortete sie, doch er tat dies nicht von dem Gesichtspunkt aus, den ich im Auge gehabt hatte. Meine Frage war von einem Buch, das ich gelesen hatte, angeregt gewesen, von Lazarus Geigers Buch Ursprung und Evolution der menschlichen Sprache und Vernunft. Ich wollte wissen, auf welche Weise und in welcher gegenseitigen Beziehung sich Sprache und Vernunft in der langen Menschheitsgeschichte entwickelt hatten; er antwortete dagegen nicht vom Gesichtspunkt der Geschichte der Menschheit, sondern von demjenigen der individuellen Entwicklung des Kindes.
Ich war bitter enttäuscht; offensichtlich hatte er meine Frage nicht verstanden. Rudolf Steiner legte meinen Zettel nieder und schwieg einige Augenblicke. Dann nahm er ihn wiederum auf und sagte: ,Was ich eben gesagt habe, gilt nur von einem bestimmten Gesichtspunkt aus; es gibt auch noch einen anderen Aspekt, den der Urheber der Frage im Sinne hatte.‘ Und er ging dazu über, zu zeigen, wie sich in der Entwicklung der Menschheit Sprache und Vernunft, die eine anhand der anderen, entwickelt hatten.