DAS ROBBINS POWER PRINZIP

Anthony Robbins: Das Robbins Power Prinzip

Allergia/Ullstein

ISBN 97883548742267

Teil I/2. Entscheidungen: Die Wegstrecke zur inneren Kraft. Seite 24

„Der Mensch wird geboren, um zu leben, und nicht, um sich auf das Leben vorzubereiten.“

(Boris Pasternak)

 

Erinnerungen an Persönlichkeiten

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Jimmy Carter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war und die Wahl gegen Ronald Reagan verlor; als der Film „Die Blechtrommel“ den Oscar gewann; als Franz Josef Strauß die Bundestagswahl gegen Helmut Schmidt verlor und als der Papst zum ersten Mal Deutschland besuchte? 

Ayatollah Khomeini war im Iran an die Macht gelangt und hielt amerikanische Bürger als Geiseln gefangen. In Polen wagte ein Elektriker namens Lech Walesa von den Danziger Schiffswerften das Undenkbare: Er beschloß, gegen den Würgegriff des Kommunismus Front zu machen. Er war federführend während des Streiks, den er mit seinen Kollegen organisierte, und als man versuchte, ihm den Zutritt zu seinem Arbeitsplatz zu verwehren, kletterte er einfach über die Mauer. Seither sind viele Mauern und Barrieren gefallen, wie wir wissen.

Erinnern Sie sich an die Nachricht vom Mord an John Lennon? Oder an den Ausbruch des Mount St. Helens im Nordwesten der USA, bei dem ein Gebiet von fast 400 Quadratkilometern dem Erdboden gleichgemacht wurde? Haben Sie gejubelt, als die bis dato verkannte amerikanische Eishockeymannschaft die Sowjetunion schlug und dann bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid die Goldmedaille gewann? Oder erinnern Sie sich an den Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau? Das alles geschah 1980, vor mehr als zehn Jahren.

 

Wo befanden wir uns zu jener Zeit

Denken Sie einen Augenblick nach. An welchem Punkt befanden Sie sich damals? Was für ein Mensch waren Sie? Wer zählte zu Ihren Freunden? Welche Hoffnungen und Träume hatten Sie? Was hätten Sie auf die Frage geantwortet: „Wo wirst du in zehn oder fünfzehn Jahren stehen?“ Haben Sie heute das erreicht, was Ihnen damals vorschwebte? Ein Jahrzehnt kann wie im Flug vergehen, nicht wahr?

 

Wie wird das Leben aussehen in zehn Jahren?

Vielleicht stellen Sie sich auch die noch wichtigere Frage: „Wie wird mein Leben in den nächsten zehn Jahren aussehen? Wie sollte ich heute leben, um mir eine Zukunft zu schaffen, für die ich mich einsetzen kann? Für welche Ziele will ich mich von nun an stark machen? „Was ist mir in diesem Augenblick wichtig, und was auf lange Sicht? Was kann ich heute tun, um den Lauf meines weiteren Schicksals zu beeinflussen?

 

In zehn Jahren werden Sie mit Sicherheit irgendwo angekommen sein - fragt sich nur, wo? 

Was für ein Mensch werden Sie dann sein? Wie wird Ihr Leben aussehen? Welchen Beitrag werden Sie leisten? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die nächsten zehn Jahre Ihres Lebens zu planen, und nicht erst dann, wenn sie bereits vorüber sind. Wir müssen uns den Augenblick zunutze machen. Wir befinden uns bereits in der Anfangsphase eines neuen Jahrzehnts, und wir gehen den letzten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entgegen! Und in nicht allzulanger Zeit beginnt für uns das 21.Jahrhundert, und ein neues Jahrtausend bricht an. Das Jahr 2000 steht schneller vor der Tür, als Sie vielleicht denken, und in weniger als zehn Jahren werden Sie sich an den heutigen Tag zurückerinnern wie heute an das Jahr 1980. Werden Sie dann zufrieden auf die neunziger Jahre zurückblicken, oder bestürzt? Erfreut, oder verstört?

 

Anthony Robbins in den 80er Jahren: 19 Jahre alt

Zu Beginn des Jahres 1980 war ich gerade neunzehn. Ich fühlte mich einsam und frustriert. Ich hatte buchstäblich keinerlei finanzielle Mittel. Ich besaß keine kompetenten Lehrmeister, die mir den Weg zum Erfolg gewiesen hätten, keine erfolgreichen Freunde, keinen Mentor und keine klar gesteckten Ziele. Ich strampelte mich ab und war dick. Und doch entdeckte ich innerhalb weniger Jahre eine Kraftquelle, die ich dazu benutzte, um jeden Bereich meines Daseins völlig zu verwandeln. Und sobald ich den Umgang mit ihr beherrschte, konnte ich mein Leben in weniger als einem Jahr völlig auf den Kopf stellen. Dieses Werkzeug half mir, mein Selbstvertrauen ganz erheblich zu stärken und damit auch meine Fähigkeit zu verbessern, die Initiative zu ergreifen und meßbare Resultate zu erzielen. Ich setzte diese Technik auch ein, um meine körperliche Kondition zu verbessern und ein für allemal 19 Kilo abzuspecken. Dadurch war ich plötzlich auch für die Frau meiner Träume attraktiv; ich heiratete sie und gründete mit ihr die Familie, die ich mir immer gewünscht hatte. Ich bediente mich dieser Macht, um mein Einkommen von der Schwelle des Existenzminimums auf mehr als eine Million Dollar im Jahr zu steigern. Dadurch gelang mir der Sprung aus meiner winzigen Junggesellenbude (wo ich mein Geschirr in der Badewanne abwaschen mußte, weil es keine Küche gab) in mein derzeitiges Familiendomizil, Del Mar Castle. Diese eine Erkenntnis führte mich - einen Mann, der sich völlig isoliert und unbedeutend glaubte - zu dem Gefühl der Dankbarkeit für immer neue Chancen, Millionen von Menschen auf dieser Welt einen Dienst zu erweisen. Und diese Kraft benutze ich noch heute an jedem Tag meines Lebens, um mein persönliches Schicksal zu schmieden.

In Grenzenlose Energie habe ich hinlänglich erläutert, daß die wirkungsvollste Art, unser Leben in die Hand zu nehmen, darin besteht, daß man die Initiative ergreift. Die unterschiedlichen Ergebnisse, die Menschen erzielen, lassen sich letztlich auf unterschiedliche Verhaltensweisen in den gleichen Situationen zurückführen. Unterschiedliche Aktionen führen zu unterschiedlichen Resultaten. Warum? Weil jede Form des Handelns auf einer Ursache beruht, die etwas in Bewegung setzt, und weil die Ergebnisse dieser Handlung auf früheren Ergebnissen aufbauen, die uns in eine bestimmte Richtung vorstoßen lassen. Jede dieser Etappen führt uns einem letztendlichen Ziel entgegen: der Bestimmung unseres Lebens. 

lm wesentlichen müssen wir, wenn wir unser Leben selbst in die Hand nehmen wollen, unsere sich ständig wiederholenden Verhaltensweisen kontrollieren. Unser Leben wird nicht von den Maßnahmen geprägt, die wir dann und wann einmal einleiten, sondern von jenen, zu denen wir kontinuierlich greifen. Die wichtigste Schlüsselfrage lautet also: Was geht allen unseren Aktionen voraus? Welche Faktoren bestimmen, wie wir handeln, wer wir einmal sein werden und was das Schicksal letztlich für uns bereit hält? Wie heißt der Urheber jeden Handelns?

 

Die Macht der Entscheidung

Auf die Antwort habe ich natürlich schon die ganze Zeit angespielt, und sie lautet: die Macht der Entscheidung. Alles, was in Ihrem Leben geschieht - sowohl die Dinge, die bei Ihnen ein angenehmes Prickeln hervorrufen, als auch jene, die Sie als beängstigende Herausforderung empfinden -‚ hat mit einer Entscheidung begonnen. Ich bin mir sicher, daß Sie in den Augenblicken, in denen Sie eine Entscheidung treffen, Ihr Schicksal gestalten. Die Entscheidungen, die Sie jetzt und jeden Tag fällen. haben nicht nur nachhaltigen Einfluß auf Ihre Gefühle, sondern auch auf die Persönlichkeit, zu der Sie sich in den neunziger Jahren und dar- über hinaus entwickeln werden.

Erinnern Sie sich einmal an die vergangenen zehn Jahre: Gab es Zeiten, in denen Sie mit einer anderen Entscheidung bewirkt hätten, daß Ihr Leben heute in völlig anderen Bahnen - besseren oder schlechteren - verläuft? Haben Sie beispielsweise einen Beschluß bezüglich Ihrer beruf- lichen Laufbahn gefaßt, der Ihr Leben verändert hat? Haben Sie in den letzten zehn Jahren die Entscheidung gefällt, zu heiraten - oder sich scheiden zu lassen? Haben Sie eine Kassette gekauft, ein Buch gelesen oder ein Seminar besucht und Ihre Glaubensprinzipien und Verhaltens- weisen daraufhin vollständig umgekrempelt? Vielleicht sind Sie zu der Entscheidung gelangt, daß Sie Ihren Kinderwunsch in die Tat umsetzen wollen; oder aber, daß Sie lieber noch warten und statt dessen Karriere machen wollen. Möglicherweise haben Sie auch beschlossen, Ihr Geld in ein Eigenheim oder Geschäft zu investieren, mehr Gymnastik zu treiben oder jedwede sportliche Betätigung aufzugeben? Es könnte ja auch sein, daß Sie zu dem Entschluß gekommen sind, mit dem Rauchen aufzuhören, in einen anderen Teil des Landes umzusiedeln oder eine Weltreise zu unternehmen. In welcher Weise haben diese Entscheidungen dazu beigetragen, Sie an den Punkt Ihres Lebens zu bringen, an dem Sie sich derzeit befinden?

Haben Sie in den letzten zehn Jahren Ihres Lebens seelische Erschütterungen verkraften müssen oder das Gefühl der Frustration, Ungerechtigkeit oder Hoffnungslosigkeit empfunden? Ich kann diese Frage eindeutig bejahen. Welche Entscheidung haben Sie getroffen, um mit solchen Situationen fertigzuwerden? Haben Sie versucht, Ihre Grenzen mit aller Gewalt zu durchbrechen, oder haben Sie einfach das Handtuch geworfen? Wie haben diese Entscheidungen Ihren weiteren Lebensweg beeinflußt?


„Der Mensch ist kein Produkt der Umstände; die Umstände sind ein Produkt des Menschen.“

(Benjamin Disraeli)

 

Mehr als alles andere sind es meiner Ansicht nach unsere Entscheidungen - und nicht die Lebensumstände -, die unser Schicksal bestimmen. Wir alle wissen, daß es Menschen gibt, die von Geburt an bestimmte Vorzüge besitzen; diese können sich auf das genetische Erbe, das Milieu, die Familie oder nützliche Beziehungen erstrecken.

Wenn wir uns zu dem Entschluß durchringen, dann können wir, Sie und ich, unser Leben beispielhaft gestalten. Wie? Indem wir einfach heute Entscheidungen darüber treffen, wie wir in den neunziger Jahren und darüber hinaus leben wollen. Mein Leben hat sich an einem einzigen Tag vollständig verändert; damals traf ich nicht nur die Entscheidung, was ich in meinem Leben erreichen und wer ich sein wollte, sondern auch, wofür ich mich einzusetzen gedachte, um meine Vorstellungen zu verwirklichen. Dieser Unterschied ist fein, aber gewichtig.

 

Gibt es einen Unterschied zwischen Interesse und Engagement?

Denken Sie einen Augenblick nach. Gibt es einen Unterschied zwischen Interesse und Engagement? Darauf können Sie wetten! Wie oft sagt jemand: „Mist, ich möchte wirklich mehr Geld verdienen“ oder: „Ich möchte ein bessere Beziehung zu meinen Kindern haben“ oder: ,Wissen Sie, ich möchte in dieser Welt wirklich etwas in Bewegung setzen.“ Aber derartige Äußerungen haben mit Engagement oder irgendeiner Selbstverpflichtung nicht das Geringste zu tun. Man stellt lediglich fest, wo die eigenen Präferenzen liegen, und könnte genausogut sagen: „Ich bin daran interessiert, daß dieses oder jenes geschieht, falls ich nichts dafür tun muß.“ Das ist kein Zeichen von Stärke! Hier handelt es sich vielmehr um ein schwaches Stoßgebet, bei dem man nicht einmal genug Gottvertrauen besitzt, um es zum Himmel zu schicken. '

Sie müssen nicht nur entscheiden, für welche Ziele Sie sich einsetzen wollen, sondern auch, welche Art von Persönlichkeitsveränderung Sie mit einem Gefühl der inneren Verpflichtung anstreben. Wie zuvor bereits erwähnt, gilt es, annehmbare Verhaltensmaßstäbe für sich selbst zu setzen und zu ergründen, was Sie von den Menschen erwarten sollten, die Ihnen nahestehen. Wenn Sie keine grundlegenden Richtlinien für das aufstellen, was Sie in Ihrem Leben zu akzeptieren bereit sind, dann verfallen Sie leicht in Verhaltens- und Einstellungsmuster oder einen Lebensstil, die weit unter dem Niveau liegen, das Sie verdienen. Sie müssen diese Normen setzen und danach leben, gleichgültig, was auch geschehen mag. Selbst wenn alles schiefgeht, wenn Ihnen jemand die Suppe versalzen sollte, der Aktienmarkt zusammenbricht‚ Ihr Lebenspartner Sie verläßt oder niemand Ihnen den Rückhalt bietet, den Sie brauchen - selbst dann müssen Sie unbeirrt hinter Ihrer Entscheidung stehen und Ihr Leben auf eine Weise gestalten, die allerhöchsten Ansprüchen genügt. Leider zeigen die wenigsten Menschen diese Bereitschaft: sie sind zu sehr damit beschäftigt, nach Ausflüchten zu suchen. Sie waren zum Beispiel nicht imstande, ihre Ziele zu erreichen oder das von ihnen erträumte Leben zu verwirklichen. weil ihre Eltern sie schlecht behandelt haben‚ weil es ihnen in ihrer Jugend an Chancen mangelte, weil ihnen die richtige berufliche Ausbildung fehlte, weil sie zu alt oder weil sie zu jung sind.

All diese Entschuldigungen sind nichts anderes als Ausreden, in denen sich Glaubenssysteme offenbaren. Und sie haben nicht nur hemmende, sondern nachgerade zerstörerische Wirkung.

 

Die Kraft der Entscheidung

Die Kraft, die jeder Entscheidung innewohnt, bietet Ihnen die Möglichkeit, die Fassade der Ausflüchte zu durchbrechen und jeden Bereich Ihres Lebens im Handumdrehen zu verändern. Sie können damit Einfluß auf Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, Ihr Arbeitsumfeld, Ihre körperliche Kondition, Ihr Einkommen und Ihre emotionale Befindlichkeit nehmen. Ihre Entscheidungskraft bestimmt, ob Sie glücklich oder traurig sind, frustriert oder freudig erregt, ein Sklave äußerer Umstände oder ein Mensch, der seine Freiheit und Unabhängigkeit zum Ausdruck bringt. Sie ist die Quelle des Wandels, der sich innerhalb eines Individuums, einer Familie, einer sozialen Gemeinschaft, einer Gesellschaft und unserer Welt vollzieht. Warum hat sich das Bild Osteuropas in den letzten Jahren völlig verändert? Die Ursache waren die Menschen - Men- schen wie du und ich; sie haben neue Entscheidungen darüber getroffen, wofür sie einstehen wollen, was für sie annehmbar oder unannehmbar ist, und was sie nicht länger hinnehmen können. Mit Sicherheit haben Gorbatschows Entscheidungen dazu beigetragen, den Weg zu ebnen; aber es waren Lech Walesas unerbittliche Entschlossenheit und sein engagiertes Bemühen um einen höheren Lebensstandard für seine Landsleute, die einen massiven wirtschaftlichen und politischen Wandel in Polen und in Osteuropa bewirkten.

 

Es gibt kein „Muss!“

Wenn sich Leute über ihren Job beklagen, frage ich oft: ,Warum sind Sie denn heute zur Arbeit gegangen?“ Normalerweise lautet die Antwort: „Weil ich mußte.“ Wir sollten uns an eines erinnern: Es gibt in demokratischen Ländern wie dem unseren buchstäblich nichts, wozu wir gezwungen sind. Mit Sicherheit treibt niemand Sie mit der Peitsche zur Arbeit! Nicht in unseren Breiten! Und gewiß müssen Sie nicht an einem bestimmten Tag an einem bestimmten Arbeitsplatz erscheinen. Nicht in Amerika oder Deutschland! Keiner zwingt Sie, der Tätigkeit nachzugehen, die Sie in den letzten zehn Jahren verrichtet haben. Sie können beschließen, etwas ganz Neues anzufangen, gleich heute. Es steht Ihnen frei, in eben diesem Augenblick eine Entscheidung zu treffen: noch einmal die Schulbank zu drücken, Tanz- oder Gesangsunterricht zu nehmen, Ihre Finanzen besser in den Griff zu kriegen, einen Hubschrauber fliegen zu lernen, Ihren Körper in Topform zu bringen, mit dem Meditieren zu beginnen, sich in einer Tanzschule anzumelden, bei der NASA ein Weltraumtraining mitzumachen, Französisch zu lernen, Ihren Kindern öfter etwas vorzulesen, mehr Zeit mit der Pflege der Blumen in Ihrem Garten zu verbringen, ja sogar auf die 

Fidschi-Inseln auszuwandern, um dort Ihren Lebensabend zu verbringen. Wenn Sie wirklich fest entschlossen sind, können Sie beinahe alles bewerkstelligen. Wenn Ihnen Ihre derzeitige 

Beziehung zu Ihrem Partner nicht zusagt, dann beschließen Sie jetzt, etwas daran zu ändem. Wenn Ihnen Ihre augenblickliche Stellung nicht gefällt, wechseln Sie den Arbeitsplatz. Wenn Sie mit sich selbst unzufrieden sind, schaffen Sie Abhilfe. Wenn Sie Ihre Gesundheit und Lebensenergie verbessern wollen, gehen Sie die Aufgabe jetzt an. Sie können in Sekunden- schnelle nach derselben Macht greifen, die das Rad der Geschichte gedreht hat.

Ich habe dieses Buch geschrieben, um die ungeheure Kraft der Entscheidung zu wecken, die in jedem Menschen schlummert. Ich möchte Sie auffordern, Ihr Geburtsrecht geltend zu machen und auf die grenzenlose Energie, die strahlende Vitalität und die Leidenschaft, die in Ihnen stecken, Anspruch zu erheben. Sie müssen sich bewußt machen, daß Sie in eben diesem Augenblick eine Entscheidung treffen können, die Ihr Leben unverzüglich verändert - eine Entscheidung über eine Gewohnheit, mit der Sie brechen, oder über eine Fähigkeit, die Sie vertiefen möchten. Vielleicht wollen Sie die Art ändern, wie Sie mit anderen Menschen umgehen, oder jemanden anrufen, mit dem Sie seit Jahren kein Wort mehr gewechselt haben. Vielleicht gibt es jemanden, mit dem Sie sich in Verbindung setzen sollten, um Ihre Karriere zu fördern. Viel- leicht können Sie sich in diesem Moment dazu entschließen, die positivsten Gefühle zu genießen und zu pflegen, die Sie eigentlich tagtäglich zu erleben verdienen. Aber ist das denn möglich: sich für mehr Freude, mehr Spaß, mehr Selbstvertrauen oder mehr innere Gelassenheit zu entscheiden? Noch bevor Sie umblättern, können Sie sich die Kraft zunutze machen, die bereits in Ihnen steckt. Treffen Sie hier und jetzt die Entscheidung, die Ihnen gestattet, auf einen neuen, positiven und machtvolIen Kurs einzuschwenken, der zu persönlichem Wachstum und Glück führt.


„Nichts kann dem Willen eines Menschen trotzen, der sogar seine Existenz aufs Spiel setzt, um sein erklärtes Ziel zu erreichen.“ (Benjamin Disraeli)

 

Mahatma Gandhi

Ihr Leben ändert sich in dem Augenblick, in dem Sie eine neue, folgerichtige, selbstverpflichtende Entscheidung treffen. Wer hätte gedacht, daß die Entschlossenheit und Überzeugung eines stillen, unauffälligen Mannes - Anwalt von Beruf und Pazifist aus Prinzip - die Macht haben würde, ein riesiges Imperium zu Fall zu bringen? Und doch war Mahatma Gandhis unbeugsamer Wille, Indien von britischer Herrschaft zu befreien, ein wahres Pulverfaß. Er setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die das weltweite Machtgleichgewicht ein für allemal veränderten. Man konnte damals nicht genau ausmachen, wie er seine Ziele im einzelnen erreichte, aber er hatte sich selbst keine andere Wahl gelassen, als nach seinem Gewissen zu handeln. Er war einfach nicht bereit, eine andere Alternative zu akzeptieren.


John F. Kennedy/Nikita Chrustschow/Martin Luther King/Donald Trump

Entschlossenheit war auch John F. Kennedys Machtquelle im Kräftemessen mit Nikita Chruschtschow während der Kuba-Krise, als er sich mit den auf der Insel stationierten russischen Raketen konfrontiert sah und einen Dritten Weltkrieg abwenden konnte. Entschlossenheit war die Kraftquelle von Martin Luther King, als er den Frustrationen und Hoffnungen der farbigen Bevölkerung Amerikas, die nicht länger im Abseits stehen wollte, so wortgewaltig Ausdruck verlieh. Er zwang damit die Welt, die Diskriminierung zur Kenntnis zu nehmen. Entschlossenheit war die Kraftquelle von Donald Trumps kometenhaftem Aufstieg an die Spitze der Finanzwelt - aber auch seines vernichtenden Sturzes von den Gipfeln des Ruhms. Entschlossenheit ist die Macht, die es Pete Rose ermöglichte, seine physischen Fähigkeiten so zu steigern, daß ihm unsterblicher Sportruhm winkte - und die dann letztlich seinen Lebenstraum zerstörte. Entscheidungen sind der Ursprung sowohl von Problemen als auch von unsäglichen Freuden und Chancen. Sie stellen eine Kraft dar, die zündend wirkt und einen Prozeß in Gang setzt, der das Unsichtbare sichtbar macht. Echte Entscheidungen sind stets ein Katalysator, um unsere Träume zu verwirklichen.

 

Jeder Mensch Besitz diese Kraft

Das Aufregendste an dieser Kraft, dieser Macht, ist, daß jeder Mensch sie bereits besitzt. Die explosionsartige Triebkraft, die einer Entscheidung innewohnt, ist nicht nur einigen wenigen Privilegierten vorbehalten, die über erstklassige Beziehungen, Geld oder einen familiären Hintergrund verfügen, der sich sehen lassen kann. Sie steht jedem Menschen zur Verfügung, dem König wie dem Bettelmann. Auch Sie haben diesen Zugang, während Sie das Buch in Ihren Händen halten. Sie können sich in diesem Augenblick der ungeheuren Macht bedienen, die in Ihnen schlummert, wenn Sie den Mut aufbringen, sie zu wecken. Wird heute der Tag sein, an dem Sie endlich entscheiden, daß mehr in Ihnen steckt, als Sie bisher gezeigt haben? Wird heute der Tag sein, an dem Sie ein für allemal beschließen, Ihr Leben Ihren geistigen Qualitäten anzupassen, indem Sie feierlich verkünden: „So ist es zur Zeit um mich bestellt. Das zählt heute in meinem Leben. Und das, was ich mir erträume, werde ich nun verwirklichen. Nichts kann mich davon abhalten, mein Schicksal nach meinen Wünschen zu formen. Ich werde keine Selbstverleugnung üben!“

 

Rosa Parks

Eine junge Frau namens Rosa Parks, stolz und selbstbewußt. bestieg eines Tages im Jahr 1955 einen Bus in der Stadt Montgomery in Alabama und weigerte sich, einer Weißen ihren Platz zu überlassen - wie sie von Rechts wegen verpflichtet gewesen wäre. Dieser einzige Akt des 

zivilen Ungehorsams in ihrem Leben entfachte einen Feuersturm kontroverser Diskussionen und wurde zu einem Symbol für alle nachfolgenden Generationen. Er läutete die Geburtsstunde der Bürgerrechtsbewegung ein und machte in wachsendem Maß Mißstände bewußt, mit denen wir selbst heute noch zu kämpfen haben, wenn wir Begriffe wie rechtliche Gleichstellung, Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle amerikanischen Bürger neu definieren, ungeachtet ihrer Rassen-, Glaubens- oder Geschlechtszugehörigkeit. Hatte Rosa Parks an die Zukunft gedacht, als sie sich weigerte, auf ihren Platz im Bus zu verzichten? Hatte sie einen von Gott eingegebenen Plan, wie sich die Struktur einer Gesellschaft verändern ließe? Vielleicht. Aber wahrscheinlicher ist, daß ihre Entscheidung, höhere Maßstäbe für sich selbst zu setzen, sie zum Handeln zwang. Hier zeigt sich, was für eine weitreichende Wirkung die Entscheidung einer einzigen Frau haben kann!

 

Ed Roberts

Wenn Sie nun denken: „Ich würde ja gerne solche Entscheidungen treffen, aber ich habe dabei schon echte Tragödien erlebt“, dann möchte ich Ihnen Ed Roberts als Beispiel vor Augen führen. Er war ein ganz „gewöhnlicher“ Mann, an den Rollstuhl gefesselt; zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit entwickelte er sich, als er beschloß, die Grenzen seiner Behinderung zu sprengen. Ed ist seit dem vierzehnten Lebensjahr vom Hals abwärts gelähmt. Er benutzt ein Atemgerät, das er trotz größter Schwierigkeiten meisterhaft zu benutzen versteht, um tagtäglich ein „normales“ Leben führen zu können, und er wird jede Nacht an eine eiserne Lunge angeschlossen. Da er seinen Kampf gegen die Kinderlähmung ausgefochten hat und einige Male dem Tode nahe war, wäre es durchaus verständlich, wenn er sich auf sein eigenes Leid konzentrieren würde. Aber er hat statt dessen entschieden, anderen Menschen zu helfen.

Und wie hat er das geschafft? In den letzten fünfzehn Jahren hat seine Entscheidung, gegen eine Welt anzukämpfen, die ihn oft mit Herablassung behandelte, zu einer merklichen Verbesserung der Lebensqualität behinderter Menschen geführt. Angesichts einer Fülle von Mythen über die mangelnden Fähigkeiten physisch Behinderter hat Ed die breite Öffentlichkeit aufgeklärt und zu allen möglichen Erleichterungen beigetragen, z.B. der Einrichtung von Rampen für Rollstuhlfahrer, von Behindertenparkplätzen oder behindertengerechten Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Er war der erste an allen vier Extremitäten GeIähmte, der an der University of California in Berkeley seinen Abschluß machte und auf den Posten des Direktors am staatlichen Rehabilitationszentrum von Kalifornien berufen wurde, auch in diesem Bereich wieder ein Pionier und Wegbereiter für Behinderte.

Ed Roberts ist ein überzeugendes Beispiel dafür, daß es nicht auf die jeweilige Ausgangssituation, sondern vielmehr auf die Entscheidungen über das Ziel ankommt, das man anstrebt. Seine Aktivitäten stützten sich ausnahmslos auf einen einzigen Augenblick seines Lebens, in dem er eine wichtige, engagierte Entscheidung traf. Was könnten Sie aus Ihrem Leben machen, wenn Sie wirklich beschließen würden, es zu ändern?

Viele Leute sagen: „Na ja, ich würde ja gerne eine solche Entscheidung treffen; aber ich weiß nicht so recht, wie ich mein Leben ändern könnte.“ Sie sind gelähmt infolge der Angst, nicht genau zu wissen, wie sie ihre Träume verwirklichen sollen. Und infolgedessen ringen sie sich nie zu der Entscheidung durch, ihr Leben zu dem Meisterstück zu formen, das es sein könnte. Ich möchte Ihnen sagen, daß es anfangs nicht wichtig ist zu wissen, wie Sie ein bestimmtes Ergebnis erzielen. Wichtig ist allein die feste Überzeugung, daß Sie schon einen Weg finden werden, komme was da wolle. In meinem Buch Grenzenlose Energie habe ich das beschrieben, was ich als die „Grundlegende Erfolgsformel“ bezeichne, einen zielstrebigen Prozeß, den es einzuleiten gilt, um an Ihr Ziel zu gelangen. 

 

Vier Punkte zum Erreichen des Zieles

Sie müssen 1. sich klarmachen, was Sie erreichen wollen; 2. handeln; 3. feststellen, welche Methode funktioniert und welche nicht; 4. lhr Konzept so lange ändern, bis Sie am Ziel Ihrer Wünsche sind. Die Entscheidung, ein sichtbares Resultat zu erzielen, setzt eine Kettenreaktion in Gang. Wenn Sie entscheiden, was Sie wirklich wollen, sich zum Handeln aufraffen, aus Fehlern lernen und Ihren Problemlösungsansatz anpassen, dann haben Sie den Impuls geschaffen, der Sie zum gewünschten Ergebnis führt. Sobald Sie sich wirklich mit aller Kraft einsetzen, um den Stein ins Rollen zu bringen, wird sich das „wie“ von alleine ergeben.

Wenn es so einfach und so wirkungsvoll ist, Entscheidungen zu treffen, warum halten sich dann nicht mehr Leute an den Werbeslogan der Sportfirma Nike. „Just Do it“, und packen es an? Ich glaube, einer der simpelsten Gründe besteht darin, daß die meisten von uns sich nie 

bewußtgemacht haben, was es heißt, eine echte Entscheidung zu fällen. Wir sind uns über die Macht der Veränderungen nicht im klaren, die durch eine folgenrichtige, engagierte Entscheidung freigesetzt werden. Das Problem besteht teilweise darin, daß wir den Begriff „Entscheidung“ so lange vage benutzt haben, daß er etwas zu beschreiben scheint, was auf einer Wunschliste stehen könnte. Statt Entscheidungen zu treffen, offenbaren wir unsere Präferenzen „Ich würde gerne mit dem Rauchen aufhören“ ist eine Redensart und keine echte Entscheidung, denn letztere schließt jede andere Option aus. Das englische Wort für Entscheidung lautet „decision“. Es hat einen lateinischen Stamm: es setzt sich aus der Vorsilbe „de“ („von“) und „caedere“ zusammen, was soviel wie „trennen, durchschneiden“ heißt. Eine echte Entscheidung treffen heißt also, zielstrebig ein bestimmtes Ergebnis anvisieren und sich den Zugang zu jeder anderen Möglichkeit versperren.

Wenn Sie wirklich entschlossen sind, künftig nie mehr zu rauchen, dann sagen Sie: „Das war's. Das ist ein für allemal vorbei." Sie ziehen nicht einmal mehr die Möglichkeit in Betracht, wieder zur Zigarette zu greifen. Wenn Sie sich die Macht der Entscheidung schon einmal auf diese Weise zunutze gemacht haben, dann wissen Sie genau, was ich meine. Ein Alkoholiker weiß: wenn er sich, auch nach jahrelanger Abstinenz, einredet, ein einziges Glas könne ihm nicht schaden, dann muß er wieder ganz von vorn beginnen. Nachdem wir eine echte Entscheidung getroffen haben, mag sie auch noch so schwer sein, fühlen wir uns ungeheuer erleichtert. Wir haben den Absprung endgültig geschafft! Und wir alle wissen, was für ein großartiges Gefühl es ist, wenn man ein klares Ziel vor Augen hat, an dem es nichts zu rütteln gibt. Dadurch gewinnen wir Kraft.

Die meisten Menschen wissen indes gar nicht mehr, wie man echte Entscheidungen trifft. Ihre „Entscheidungs-Muskeln“ sind erschlafft. Und wie kann man diese „Muskeln“ stärken? Durch hartes Training! Bessere Entscheidungen fällt man, wenn man häufiger Entscheidungen trifft". Und dann sollten Sie sich vergewissern, daß Sie aus jeder einzelnen lernen - auch aus jenen, die auf kurze Sicht nicht die richtigen zu sein scheinen. Sie bieten Ihnen jedoch wertvolle Anhaltspunkte, die Ihnen künftig bessere Situationsanalysen und Entscheidungen ermöglichen. Halten Sie sich vor Augen, daß die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen - wie jede andere Fähigkeit, die Sie zielstrebig vertiefen - mit entsprechender Übung wächst. Je öfter Sie Entscheidungen treffen, desto stärker wird Ihnen bewußt, daß Sie Ihr Leben tatsächlich zu steuern vermögen. Sie werden künftigen Herausforderungen freudig entgegensehen, da Sie in ihnen eine Chance sehen, neue Erkenntnisse zu gewinnen, neue Unterscheidungen zu treffen und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

 

Übung macht den Meister

Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie wirkungs- und wertvoll jede einzige Erkenntnis und sei es auch nur ein kleines Informationsbruchstück - ist, mit deren Hilfe Sie den Verlauf Ihres Lebens ändern können. Information bedeutet Macht, wenn man entsprechend handelt, und eines meiner Kriterien für echte Entscheidungen ist die Handlungsbereitschaft, die dadurch ausgelöst wird. Das Aufregende daran ist, daß Sie nie wissen, wann Sie diese Information erhalten. Der Grund, warum ich mehr als siebenhundert Bücher gelesen, Tonbänder angehört und so viele Seminare besucht habe, ist das Wissen um die Macht einer einzigen wahren Erkenntnis. Vielleicht ist sie auf der nächsten Seite oder im nächsten Kapitel des Buches verborgen. Möglicherweise handelt es sich um etwas, das lhnen längst bekannt ist. Aber aus irgendeinem Grund dringt diese Erkenntnis erst in diesem Augenblick in Ihr Bewußtsein ein, und Sie beginnen, Gebrauch davon zu machen. Vergessen Sie nicht: Übung macht den Meister. Erkenntnisse und Unterscheidungen ermöglichen uns, bessere Entscheidungen zu treffen und die von uns gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Wenn Sie bestimmte Dinge nicht unterscheiden können, fühlen Sie sich elend. Ein Beispiel: Viele der berühmtesten Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft haben zwar ihre Träume erfüllt, aber keinen Weg gefunden, sie zu genießen. Manche nehmen Drogen, weil sie sich nicht ausgefüllt fühlen. Sie haben den Unterschied nicht erkannt, der zwischen dem Erreichen eines Ziels und einem Leben gemäß den eigenen Wertvorstellungen besteht - etwas, das Sie auf den nachfolgenden Seiten aus dem Effeff lernen werden. Eine weitere Unterscheidung, die vielen Menschen fehlt, verursacht regelmäßig Probleme in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen: Sie kennen die unterschiedlichen Grundregeln nicht - ein weiteres Schlüsselelement, das wir bei unserer Selbsterforschungsreise untersuchen werden. Manchmal kann man alles verlieren, wenn man nicht zu einer bestimmten Einsicht und der entsprechenden Entscheidung gelangt: Leute, die fleißig joggen, sich aber weiterhin fettreiche Nahrung einverleiben, die ihre Arterien belastet, beschwören die Gefahr eines Herzanfalls herauf.

Die meiste Zeit meines Lebens habe ich mich um das bemüht, was der berühmte Unternehmensexperte Dr. W. Edwards Deming profundes Wissen nennt. Für mich besteht es in jeder einfachen Erkenntnis, Strategie, Überzeugung, Fähigkeit oder Technik, die wir in dem Augenblick, wo wir sie begreifen, in die Praxis umsetzen können, um damit auf Anhieb unsere Lebensqualität zu verbessern. Dieses Buch und mein Leben zeugen von meinem Bemühen, tiefgründiges Wissen zu erwerben, das sich überall auf der Welt anwenden läßt und dazu beiträgt, positive Veränderungen in unserem Berufs- und Privatleben herbeizuführen. Ich suche ständig nach Möglichkeiten, um diese Erkenntnisse anderen Menschen auf eine Weise zu vermitteln, die sie wirklich befähigt, ihr mentale, emotionale, physische und finanzielle Situation zu verbessern.

Drei Entscheidungen, die Sie in jedem Augenblick Ihres Lebens treffen, bestimmen über Ihr Schicksal. Diese drei Entscheidungen legen fest, was Sie wahrnehmen, was sie fühlen, wie Sie handeln, welchen Beitrag Sie letztlich zum Gemeinwohl leisten und welche Entwicklung Sie als Mensch nehmen. Wenn Sie diese drei Entscheidungen nicht steuern können, haben Sie Ihr Leben einfach nicht im Griff. Wenn Sie hingegen die Kontrolle darüber haben, dann beginnen Sie, Ihre Erfahrungen selbst zu modellieren, wie ein Bildhauer eine Skulptur.

 

Diese drei Entscheidungen sind:

worauf Sie sich konzentrieren wollen 

welche Bedeutung Sie den Dingen beimessen

was Sie tun wollen, um die von Ihnen gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

 

Es sind also nicht die gegenwärtigen oder früheren Geschehnisse, die Ihre Entwicklung bestimmen. Was zählt, ist die Entscheidung, worauf Sie sich konzentrieren wollen, welche Bedeutung Sie bestimmten Dingen beimessen und was Sie zu tun gedenken, um ans Ziel zu gelangen. Wenn also jemand in irgendeinem Lebensbereich größere Erfolge als Sie verbuchen kann, dann trifft er in einem bestimmten Rahmen oder einer bestimmten Situation drei andere Entscheidungen als Sie. 

Zweifellos hat Ed Roberts beschlossen, sein Augenmerk auf etwas anderes zu richten, als die meisten es in seiner Situation tun würden. Er war bemüht, nach Wegen zu suchen, um aktiv Veränderungen herbeizuführen. Seine physische Behinderung stellte für ihn eine Herausforderung dar. Er traf die klare Entscheidung, die Lebensqualität für sich selbst und andere Behinderte mit unermüdlichem Engagement zu verbessern.

 

Bewußte Entscheidungen treffen

Viele Menschen treffen die Mehrzahl ihrer Entscheidungen leider nicht bewußt, vor allem die drei oben genannten, die eine Schlüsselrolle darstellen. Dafür müssen sie Lehrgeld zahlen. Tatsache ist, daß die meisten Menschen an dem sogenannten „Niagara-Syndrom“ leiden. Ich glaube. das Leben gleicht einem Fluß, in den viele hineinspringen, ohne wirklich zu entscheiden, wohin dieser sie führen soll. Schon bald lassen sie sich von der Strömung mitreißen: vom Strudel derzeitiger Ereignisse, derzeitiger Ängste, derzeitiger Herausforderungen. Gabelt sich der Fluß, entscheiden sie nicht bewußt, welcher Abzweigung sie nun folgen sollen oder welcher Kurs für sie der richtige ist. Sie lassen sich einfach von der Strömung treiben. Sie werden Teil der breiten Masse von Menschen, die sich von ihrer Umwelt, und nicht von ihren eigenen Wertvorstellungen steuern läßt. Das hat zur Folge, daß sie sich auch machtlos und ausgeliefert fühlen. Sie verharren so lange in diesem tranceähnlichen Zustand, bis sie eines Tages durch das Donnern tosender Wassermassen aufwachen und entdecken, daß sie sich nur einen Meter von den Niagara-Fällen entfernt in einem Boot ohne Ruder befinden. Und in diesem Augenblick sagen sie: „Verdammter Mist!“ Aber dann ist es zu spät, dann ist der Sturz in den Abgrund nicht mehr zu verhindern. Das kann ein emotionaler, ein physischer oder finanzieller Absturz sein. Wahrscheinlich wäre, was immer Sie derzeit in Ihrem Leben als Bedrohung empfinden, zu vermeiden gewesen, wenn Sie zu einem früheren Zeitpunkt bessere Entscheidungen getroffen hätten.

Wie leiten wir eine Wende ein, wenn wir in die Stromschnellen geraten sind? Entweder beschließen wir, beide Ruder ins Wasser zu tauchen und mit äußerstem Einsatz in eine andere Richtung zu rudern, oder aber wir nehmen uns vor, künftig besser vorauszuplanen. Einen Kurs festzulegen, um ans Ziel zu gelangen, und einen Plan oder eine Route auszuarbeiten, so daß man entlang des Weges effektive Entscheidungen treffen kann.

 

Die fünf Bausteine für klare Entscheidungen

Obwohl Sie vielleicht nie darüber nachgedacht haben, hat Ihr Gehirn bereits ein ureigenes System entwickelt, das ihm die Entscheidungsfindung erleichtert. Dieses System wirkt wie eine unsichtbare Kraft, die alle unsere Gedanken, Aktionen und Gefühle - die guten wie die schlechten - in jedem Augenblick unseres Lebens lenkt. Es hat maßgeblichen Einfluß darauf, wie wir die Welt wahrnehmen, und wird vornehmlich von unserem Unterbewußtsein gesteuert. Erschreckend ist, daß die meisten Menschen es nie bewußt in Gang setzen. Es wurde im Verlauf der Jahre

von den unterschiedlichsten Informationsquellen gespeist: von Eltern, Altersgenossen, Lehrern, vom Fernsehen, von der Werbung und von der Kultur allgemein. Dieses System setzt sich aus fünf Bausteinen zusammen: 1. Ihren grundlegenden Überzeugungen und unbewußten LebensregeIn; 2. Ihren Werthaltungen; 3. lhren Referenzerlebnissen oder -speicherungen; 4. den gewohnheitsmäßigen Fragen, die Sie sich selbst stellen; und 5. dem jeweiligen Gefühlszustand, in dem Sie sich gerade befinden. Diese fünf Elemente wirken zusammen als eine einzige Macht, die Sie veranlaßt oder daran hindert, aktiv zu werden. Dieses System bestimmt darüber, ob Sie der Zukunft mit Freude oder Besorgnis entgegensehen, ob Sie das Gefühl haben, geliebt oder zurückgewiesen zu werden; und es diktiert das Ausmaß Ihres Erfolgs und Ihrer Zufriedenheit. Es bestimmt, warum Sie genau das tun, was Sie tun, und warum Sie manche Dinge unterlassen, die Sie eigentlich tun müßten.

Wenn Sie eines dieser fünf Elemente verändern - ganz gleich, ob es sich um eine grundlegende Überzeugung, eine Werthaltung, eine Referenzspeicherung, eine Frage oder einen Gefühlszustand handelt -, dann können Sie auf Anhieb einen nachhaltigen und meßbaren Wandel in Ihrem Leben herbeiführen. Und wichtiger noch, Sie bekämpfen die Ursache, und nicht die Wirkung. Wenn Sie regelmäßig zuviel essen, haben Sie in der Regel ein Problem, das auf Ihren Werthaltungen oder Überzeugungen basiert und weniger mit der Nahrungsaufnahme selbst zu tun hat. In diesem Buch finden Sie schrittweise Anleitungen, wie Sie herausfinden können, wie Ihr zentrales Steuerungssystem funktioniert. Sie werden lernen, wie Sie einfache Veränderungen einleiten, die in Einklang mit Ihren Wünschen stehen, anstatt sich weiterhin von Ihrer einstigen Konditionierung steuern zu lassen. Sie sind dabei, sich auf eine faszinierende Reise zu begeben, bei der Sie entdecken werden, wer Sie wirklich sind und was Sie veranlaßt, so zu handeln, wie Sie handeln. Mit diesen Einsichten ausgerüstet, werden Sie auch imstande sein, das Steuerungssystem zu verstehen, das Ihre Geschäftsfreunde und Kollegen, Ihr Lebenspartner und andere Menschen anwenden, die Ihnen nahestehen. Und Sie werden schließlich auch in der Lage sein, das „faszinierende“ Verhalten dieser Personen aufzuschlüsseln!

Die gute Nachricht ist, daß wir dieses System außer Kraft setzen können, wenn wir in irgendeinem Augenblick unseres Lebens bewußte Entscheidungen treffen. Wir müssen nicht tatenlos zusehen, wie die Programmierung, die in der Vergangenheit stattgefunden hat, unsere Gegenwart und Zukunft bestimmt. Mit Hilfe dieses Buches können Sie ein völlig neuer Mensch werden, indem Sie Ihre Überzeugungen und Werthaltungen systematisch so organisieren, daß Sie wie von einem Magneten die gewünschte, Ihrem eigenen Lebensplan entsprechende Richtung gezogen werden.

 

„Ich bin nicht entmutigt, weil jeder als falsch verworfene Versuch ein weiterer Schritt vorwärts ist.“

(Thomas A. Edison)

 

Ängste überwinden

Es gibt noch eine letzte Barriere, die Sie daran hindert, Ihre Entscheidungskraft voll auszuschöpfen: Wir alle müssen unsere Ängste überwinden, die falschen Entscheidungen zu treffen, etwas zu vermurksen! Ich bin mir sicher, daß ich im Verlauf meines Lebens nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Bei weitem nicht. Aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ich gehe auch nicht davon aus, in Zukunft immer die richtigen Entscheidungen zu fällen. Ich habe jedoch beschlossen, daß ich ungeachtet meiner Entscheidung flexibel bleiben, die Konsequenzen unter die Lupe nehmen, aus ihnen lernen und diese Lektionen dann dazu benutzen will, künftig bessere Entscheidungen zu treffen. Denken Sie daran: Erfolg ist in Wirklichkeit das Resultat eines gesunden Urteilsvermögens. Gesundes Urteilsvermögen ist das Resultat von Erfahrung, und Erfahrung oft das Resultat mangelnden Urteilsvermögens! Diese scheinbar negativen oder schmerzlichen Erfahrungen sind manchmal ungeheuer wichtig. Wenn jemand Erfolg hat, neigt er zur Euphorie; wenn er scheitert, neigt er zum Nachdenken. Dabei gewinnt er vielleicht wichtige neue Erkenntnisse, die wiederum seine Lebensqualität verbessern. Wir müssen alles daran setzen, aus unseren Fehlern zu lernen, statt uns mit Selbstvorwürfen zu quälen; denn sonst befinden wir uns auf dem besten Weg, dieselben Fehler in Zukunft zu wiederholen.

So wichtig persönliche Erfahrungen auch sein mögen, es ist von unschätzbarem Wert, darüber hinaus noch ein Vorbild zu finden, jemanden, der sich seinen Weg durch die Stromschnellen bereits gebahnt und der eine Karte hat, an die Sie sich halten können. Solche Vorbilder finden Sie im Finanzwesen, auf der Ebene zwischenmenschlicher Beziehungen, auf dem Gesundheits- oder beruflichen Sektor und in allen Lebensbereichen, die Sie meistern wollen. Sie ersparen Ihnen jahrelange schmerzliche Erfahrungen und bewahren Sie vor einem Sturz in den Abgrund.

Es wird Zeiten geben, wo Sie sich mutterseelenallein auf dem Fluß befinden und ganz auf sich selbst gestellt sind, wenn es gilt, wichtige Entscheidungen zu treffen. Wenn Sie jedoch die Bereitschaft mitbringen, aus Ihren Erfahrungen zu lernen, dann können sogar schwierige Zeiten faszinierend sein. Sie Iiefern nämlich wertvolle Informationen - Schlüsselerkenntnisse -, die Ihnen dabei helfen, künftig bessere Entscheidungen zu fällen. Jeder außerordentlich erfolgreiche Mensch wird Ihnen gestehen - wenn er ehrlich ist -‚ daß er es nur deshalb so weit gebracht hat, weil er häufiger als Sie schlechte Entscheidungen getroffen hat. Meine Seminarteilnehmer fragen mich oft: ,Wie lange wird es Ihrer Ansicht nach dauern, bis ich diese oder jene Fähigkeit aus dem Effeff beherrsche?“ Und ich antworte wie aus der Pistole geschossen mit der Gegenfrage: „Wie lange wollen Sie sich dafür Zeit geben?“ Wenn Sie zehnmal am Tag einer bestimmten Tätigkeit nachgehen (und über die entsprechende Lernerfahrung verfügen), während andere sie nur einmal im Monat ausüben, haben sie zehn Monate Erfahrung an einem Tag gewonnen. Sie werden diese Tätigkeit bald meisterhaft beherrschen und vermutlich - Ironie des Schicksals! - als „wahres Naturtalent und Glückspilz“ gelten.

 

Es gibt keine Überforderung. Verlangen Sie etwas von sich

Ich habe meine rhetorischen Fähigkeiten perfektioniert, indem ich statt einmal pro Woche dreimal täglich Vorträge gehalten habe - vor jedem, der mir zuhören wollte. Während andere in meiner Firma rund 48mal im Jahr Verpflichtungen dieser Art hatten, kam ich bereits innerhalb von zwei Wochen auf eine ähnliche Zahl. In einem Monat konnte ich die Erfahrungen von zwei Jahren sammeln. Und innerhalb eines Jahres hatte ich eine persönliche Entwicklung durchgemacht, für die man normalerweise ein Jahrzehnt braucht. Meine Kollegen betonten oft, was für ein „Glückspilz“ ich doch sei, daß ich mit einer solchen Redegabe „geboren“ sei. Doch ich versuchte ihnen klarzumachen, was ich auch Ihnen nun sage: Sie allein bestimmen, in welchem Zeitraum Sie etwas meisterhaft beherrschen. Und übrigens, habe ich nur Vorträge gehalten, die vom Hocker reißen? Mitnichten! Aber ich habe sichergestellt, daß ich aus jeder Erfahrung dazugelernt habe, bis es mir gelang, jedes Auditorium, ganz gleich, wie groß es war, zu betreten und einen Draht zu Menschen aus allen Lebensbereichen zu finden.

Gleichgültig, wie gut Sie auch vorbereitet sein mögen, eines kann ich Ihnen absolut garantieren: Wenn Sie sich im Fluß des Lebens befinden, werden Sie vermutlich mit einigen Klippen kollidieren. Das ist nichts Negatives, sondern goldrichtig. Wenn Sie dabei Schiffbruch erleiden, sollten Sie sich wegen Ihres Versagens keine Vorwürfe machen, sondern vielmehr an einen Schlüsselsatz denken: Es gibt im Leben keine Fehlschläge. Es gibt nur Ergebnisse. Und wenn Sie nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt haben, sollten Sie aus dieser Erfahrung lernen. Dann können Sie in Zukunft bessere Entscheidungen treffen.

Eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie treffen können, um Ihr Glück langfristig zu sichern, besteht in dem Beschluß, sich alles zunutze zu machen, was Ihnen das Leben derzeit bietet. Es gibt nichts, was Sie nicht schaffen könnten, wenn Sie 1. klar entscheiden, was Sie wirklich und unbedingt erreichen wollen; 2. gewillt sind, tatkräftig die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten; 3. sich bewußt machen, welche Methode sich dabei als wirksam oder unwirksam erweist; und 4; bereit sind, Ihren Problemlösungsansatz solange zu ändern, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben, wobei Sie sich aller Hilfsmittel bedienen, die Ihnen das Leben auf dem Weg in die angestrebte Richtung zu bieten hat.

 

Soichiro Honda

Jeder, der beachtliche Erfolge vorweisen kann, hat diese vier Schritte eingeleitet und sich somit an diese grundlegende Erfolgsformel gehalten. Eine meiner liebsten „Erfolgsstories“ ist die Geschichte von Soichiro Honda, dem Gründer des gleichnamigen Konzerns. Wie alle Firmen, ungeachtet ihrer Größe, wurde auch die Honda Corporation aufgrund einer Entscheidung und aus dem leidenschaftlichen Wunsch geboren, ein Ergebnis zu erzielen.

1938 versilberte Soichiro Honda, der damals noch die Schulbank drückte, alle seine Besitztümer und investierte das Geld in eine kleine Werkstatt, wo er sein Kolbenring-Konzept zu entwickeln begann. Er beabsichtigte, seine Erfindung an die Toyota Corporation zu verkaufen, und arbeitete Tag und Nacht. Er steckte bis zu den Ellenbogen im Schmieröl, schlief in seiner Werkstatt und glaubte unerschütterlich an seinen Erfolg. Er verpfändete sogar den Schmuck seiner Frau, um seine Arbeit fortsetzen zu können. Aber als er die Kolbenringe endlich fertig hatte und sie Toyota vorführte, teilte man ihm mit, daß sie nicht den Qualitätsnormen des Unternehmens entsprachen. Man empfahl ihm, nochmals zwei Jahre lang die Ingenieurschule zu besuchen. Hier wurde er zur Zielscheibe des Spotts seiner Lehrer und Kommilitonen, die seine Konstruktionen als absurd abtaten.

Aber anstatt ob dieser schmerzlichen Erfahrung in Selbstmitleid zu versinken, beschloß er, sich auf sein Ziel zu konzentrieren. Schließlich, nach zwei weiteren Jahren, erteilte ihm Toyota den Zuliefervertrag, von dem er geträumt hatte. Seine leidenschaftlichen Ambitionen und seine unerschütterliche Überzeugung zahlten sich aus, weil er genau gewußt hatte, was er wollte, seine Pläne in die Tat umgesetzt und seinen Problemlösungsansatz so lange geändert hatte, bis sein Ziel erreicht war. Doch dann tauchte ein neues Hindernis auf.

Die japanische Regierung rüstete zum Krieg und weigerte sich, ihm den Zement zu bewilligen, den er zum Bau seiner Fabrik brauchte. Gab er etwa auf? Nein. Haderte er mit der Ungerechtigkeit des Schicksals? Bedeutete dieser Rückschlag, daß sein Traum zu Ende war? Ganz gewiß nicht. Er beschloß wieder einmal, sich seine Erfahrungen zunutze zu machen, und entwickelte eine neue Strategie. Gemeinsam mit seiner Belegschaft entwickelte er ein Verfahren, um seinen eigenen Zement herzustellen; dann errichteten sie die Fabrik. Während des Krieges wurde sie zweimal von Bomben getroffen, die wichtige Teile der Betriebsausrüstung zerstörten. Hondas Reaktion? Er trommelte seine Mannschaft zusammen, und gemeinsam sammelten sie die leeren Zusatzkanister ein, die Treibstoff enthalten hatten und von den amerikanischen Kampfflug- zeugen abgeworfen worden waren. Er bezeichnete sie als „Geschenke von Präsident Truman“, weil sie ihm das Rohmaterial boten, das er für seinen Herstellungsprozeß brauchte. Blech war nämlich ein Werkstoff, der damals in Japan nicht erhältlich war. Nachdem er all diese Unbilden des Schicksals überstanden hatte, machte ein Erdbeben seine Fabrik dem Erdboden gleich. Honda beschloß, das Kolbenring-Geschäftsfeld an Toyota zu verkaufen.

Dieser Mann war fest entschlossen, Erfolge zu erzielen. Er glaubte an das, was er tat, und setzte sich leidenschaftlich dafür ein. Er ergriff tatkräftig die Initiative. Er änderte seine Strategien immer wieder, aber es gelang ihm trotzdem nicht, die angestrebten Ergebnisse zu erzielen. Und doch hielt er hartnäckig an seinen Zielen fest.

Nach dem Krieg herrschte in Japan großer Treibstoffmangel, und Herr Honda konnte nicht einmal Benzin für sein Auto ergattern, um Nahrung für seine Familie herbeizuschaffen. ln seiner Verzweiflung montierte er schließlich einen kleinen Motor an sein Fahrrad. Bald darauf fragten ihn die Nachbarn, ob er nicht auch für sie ein solches „motorisiertes Rad“ zusammenbasteln könne. lmmer mehr Menschen sprangen auf den „fahrenden Zug“, bis ihm die Motoren ausgingen. Honda beschloß deshalb, eine Fabrik zu bauen, die Motoren für seine neueste Erfindung herstellen sollte, aber leider fehlte ihm das Kapital.

Wie schon früher, war er auch jetzt fest entschlossen, einen Weg zu finden - koste es, was es wolle! Und er entdeckte die Lösung: Er schrieb 18.000 Fahrradhändlern in Japan einen persönlich formulierten Brief. Er erklärte ihnen, welche Rolle sie bei der „Wiederbelebung der japanischen Wirtschaft spielen könnten, da die Bevölkerung mit Hilfe seiner Erfindung mobiler sein würde. 5.000 Händler ließen sich überzeugen und streckten ihm das erforderliche Startkapital vor. Noch ließen sich seine Vehikel nur an den harten Kern der Motorradfans verkaufen, weil sie zu groß und zu sperrig waren. Deshalb nahm er eine letzte Anpassung vor und entwickelte eine wesentlich leichtere, technisch vereinfachte Version. Das „Super Cub“ - Modell wurde über Nacht ein Renner und brachte ihm eine Ehrenauszeichnung des Kaisers ein. Später begann er, seine Motorräder nach Europa und in die USA zu exportieren, wo sie bei den geburtenstarken Jahrgängen reißenden Absatz fanden. In den siebziger Jahren folgten die ersten Automobile, die sich inzwischen großer Beliebtheit erfreuen.

Heute beschäftigt die Honda Corporation mehr als 100.000 Mitarbeiter sowohl in den USA als auch in Japan. Der Konzern zählt zu den größten Automobilimpoteuren in Japan, und in den USA stellt er - mit Ausnahme von Toyota - sämtliche Konkurrenten weit in den Schatten. Der Konzern hat deshalb so großen Erfolg, weil ein Mann die Macht einer wirklich engagierten Entscheidung begriff, die er tatkräftig und kontinuierlich in die Praxis umsetzte, ungeachtet aller Widrigkeiten.

Honda wußte: Wenn man eine Entscheidung trifft und umsetzt, hat es mitunter für kurze Zeit den Anschein, als ob das Vorhaben mißlingen müsse. Um Erfolg zu erzielen, gilt es, sein Augenmerk auf die langfristige Perspektive zu richten. Die meisten Probleme, vor die wir uns im privaten Bereich gestellt sehen - zum Beispiel übermäßiges Essen, Alkoholgenuß oder Zigarettenkonsum, aber auch das Gefühl, eine Niederlage erlitten zu haben, die uns zwingt, unsere Träume aufzugeben -‚ resultieren aus kurzfristigem Denken. Erfolg und Versagen stellen sich indessen nicht über Nacht ein. Es sind die kleinen Entscheidungen entlang des Weges, die denn letztlich zum Mißerfolg führen. Fehlschläge können auf unser Versäumnis zurückzuführen sein, nachzuhaken, die Initiative zu ergreifen, Beharrlichkeit an den Tag zu legen, unsere mentale und emotionale Verfassung in den Griff zu bekommen, zu steuern, worauf wir uns konzentrieren. Erfolg ist umgekehrt oft das Resultat von Entscheidungen, die im Kleinen getroffen werden: der Entscheidung, höhere Ansprüche an sich selbst zu stellen; seinen Beitrag zu leisten; seinen Geist ständig zu trainieren, anstatt zuzulassen. daß andere einen manipulieren. Diese kleinen Entscheidungen schaffen eine Lebenserfahrung, die wir Erfolg nennen. Kein Unternehmen und kein Mensch hat je mit Hilfe einer kurzfristigen Perspektive Erfolge erzielt.

Auf nationaler Ebene sind die meisten Herausforderungen, mit denen wir derzeit konfrontiert sind, auf das Versäumnis zurückzuführen, die möglichen Konsequenzen unserer Entscheidungen rechtzeitig zu bedenken. Die Krisen in den USA - der Zusammenbruch der Spar- und Darlehenskassen, die unausgewogene Handelsbilanz, das immense Haushaltsdefizit, die Unzulänglichkeiten im Bildungswesen, Drogen- und Alkoholprobleme - sind alle das Ergebnis kurzfristigen Denkens. Hier tritt das „Niagara-Syndrom“ in seiner schlimmsten Form in Erscheinung. Wenn Sie sich im reißenden Strom nur auf den nächsten Felsen konzentrieren, mit dem Sie zusammenprallen könnten, sind Sie außerstande, weit genug vorausblicken, um dem Wasserfall auszuweichen.

Unsere Gesellschaft hat das Prinzip unverzüglicher Bedürfnisbefriedigung so stark in den Mittelpunkt gerückt, daß kurzfristige Lösungen oft zu langfristigen Problemen werden. Unsere Kinder haben Schwierigkeiten, sich in der Schule lange genug zu konzentrieren, um gründlich nachzudenken, sich etwas einzuprägen oder zu lernen. Der Grund ist teilweise darin zu suchen, daß sie infolge der ständigen Beeinflussung durch Videospiele, Fernsehwerbung und Music Television (MTV) an unmittelbar gewährte Belohnungen gewöhnt sind. Amerika hat die höchste Anzahl übergewichtiger Kinder, die es in der Geschichte dieses Landes je gab, weil auch hier unerbittlich die schnellen Problemlösungen verfolgt werden - Fast Food-Gerichte, Puddings ohne Kochen und Kekse aus der Mikrowelle.

Auch im Geschäftsleben kann diese kurzsichtige Perspektive tödlich sein. Die ganze Kontroverse, die sich um die Exxon Valdez-Tankerkatastrophe in Alaska entsponnen hat, wäre durch eine kleine Entscheidung zu vermeiden gewesen. Der Konzern hätte seine Tanker mit einer doppelten Außenwand ausstatten können - eine weitsichtige Vorsichtsmaßnahme, um zu verhindern, daß im Fall einer Kollision Öl ausläuft. Aber der Ölmulti zog es vor, sein Augenmerk lieber auf die unmittelbaren statt auf die langfristigen Ergebnisse zu richten. Nach der Tankerkollision und der Ausbreitung des Ölteppichs ist Esso (Exxon) nun verpflichtet, die Riesensumme von 1.1 Milliarden Dollar zu zahlen - als teilweise Wiedergutmachung für den verheerenden ökonomischen Schaden, den sie angerichtet hat, ganz zu schweigen von der unermeßlichen ökologischen Zerstörung in Alaska und den benachbarten Regionen.

Der Entschluß, sich nicht auf kurzfristige, sondern vielmehr auf langfristige Ergebnisse zu konzentrieren, ist so wichtig wie jede andere Entscheidung, die Sie im Leben treffen. Ein solches Versäumnis kann nicht nur schwerwiegende finanzielle und gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern letztlich auch nachhaltige persönliche Folgen haben.

 

Billy Joel

Ein junger Mann, den Sie vielleicht kennen, brach die High School ab, weil er beschlossen hatte, nicht länger mit der Verwirklichung seines großes Traumes zu warten. Er wollte ein berühmter Musiker werden. Aber seine Träume gingen nicht schnell genug in Erfüllung. Als er 22 Jahre alt war, befürchtete er sogar, daß er die falsche Entscheidung getroffen hatte und seine Musik beim Publikum niemals ankommen würde. Er hatte in Pianobars gespielt und war finanziell total abgebrannt; er schlief in Waschsalons, weil er sich keine Wohnung mehr leisten konnte. Das einzige, was ihn noch aufrecht hielt, war eine romantische Beziehung. Dann beschloß seine Freundin, ihn zu verlassen, und diese Erfahrung konnte er nicht mehr verkraften. Er dachte nur noch daran, daß er nie wieder eine solche Frau finden würde. Sein Leben besaß keinen Sinn mehr, und er beschloß, sich umzubringen. Zum Glück dachte er vorher noch einmal über alle Möglichkeiten nach und meldete sich in einer psychiatrischen Klinik an. ln der Zeit, die er hier verbrachte, gewann er eine völlig neue Perspektive und erkannte seine wahren Probleme. „lch will nie wieder so tief sinken“, dachte er.

Heute sagt er: „Das war eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe, weil ich nie wieder in Selbstmitleid versunken bin, gleichgültig was auch geschah. Alle Probleme, mit denen ich seither konfrontiert wurde, sind nichts im Vergleich zu den Schwierigkeiten, die andere durchmachen mußten, wie ich damals gesehen habe.“ Er konzentrierte sich wieder auf sein Ziel. verfolgte seinen seit langem gehegten Traum, und schließlich hatte er alles erreicht, was er wollte. Sein Name lautet Billy Joel.

Können Sie sich vorstellen. daß dieser Mann, den Millionen Fans lieben und der das Topmodel Christie Brinkley heiratete, sich jemals über die Qualität seiner Musik oder darüber Sorgen machte, je wieder eine so begehrenswerte Lebenspartnerin wie seine Ex-Freundin zu finden? Ein Schlüsselpunkt, an den Sie sich erinnern sollten, ist: Was auf kurze Sicht unmöglich erscheint, kann sich langfristig in ein Bilderbuchbeispiel für Glück und Erfolg verwandeln. Billy Joel gelang es, seine Depressionen zu überwinden, indem er eben die drei Entscheidungen traf, die wir alle in jeder Minute unseres Lebens zu steuern vermögen: Die Entscheidung, worauf wir uns konzentrieren wollen, was uns bestimmte Dinge bedeuten, und wie wir angesichts der Herausforderungen reagieren, die unseren Handlungsfreiraum einzuschränken scheinen. Er schraubte seine Ansprüche an sich selbst höher, stützte sie durch neue Überzeugungen und setzte die Strategien um, die er als richtig erkannt hatte.

Ich bin im Lauf der Zeit zu einer Überzeugung gelangt. die mir in extrem harten Zeiten sehr geholfen hat: Was Gott uns nicht gleich gewährt, muß ER uns nicht zwangsläufig auf immer und ewig verwehren. Was kurzfristig unrealisierbar erscheint. läßt sich langfristig unter Umständen durchaus verwirklichen, sofern man über Beharrlichkeit verfügt. Um Erfolg zu haben, müssen wir uns dazu zwingen, stets langfristig zu denken. Man könnte das Auf und Ab im Leben mit dem Wechsel der Jahreszeiten vergleichen. Keine Jahreszeit währt ewig, weil das Leben ein Kreislauf aus Säen, Ernten, Ruhen und Erneuerung ist. Auch der Winter dauert nicht endlos an: Selbst wenn Sie sich heute vor Riesenprobleme gestellt sehen, sollten Sie nie vergessen, daß der nächste Frühling vor der Tür steht. Für manche Leute ist der Winter eine Jahreszeit, in der man sich am besten zu Hause vergräbt und einen Winterschlaf hält; für andere bedeutet er, Schlitten oder Ski zu fahren. Man kann natürlich immer ungeduldig darauf warten, daß diese Jahreszeit zu Ende geht, aber warum macht man daraus nicht eine erinnerungswürdige Zeit?


Lenken Sie Ihre Entscheidungskraft in die richtigen Bahnen

Zusammenfassend möchte ich Ihnen sechs Regeln an die Hand geben, die Ihnen helfen können, Ihre Entscheidungskraft in die richtigen Bahnen zu lenken, jene Kraft, die jeden Augenblick Ihres Lebens prägt:

 

Erinnern Sie sich an die Macht der Entscheidung. Sie ist ein Werkzeug, das Sie stets benutzen können, um damit Ihr gesamtes Leben zu verändern. In der Minute, da Sie eine Entscheidung treffen, setzen Sie neue Ursachen und Wirkungen in Gang und geben Ihrem Leben eine neue Aus- und Zielrichtung. Sie können Ihr Leben buchstäblich in jedem Augenblick, in dem Sie eine Entscheidung fällen, auf einen neuen Kurs trimmen. Und vergessen Sie nicht: Wenn Sie meinen, keine andere Wahl zu haben, überfordert oder den äußeren Umständen „hilflos ausgeliefert“ zu sein, liegt es an Ihnen, innezuhalten und die Situation mit Hilfe einer bewußten Entscheidung zu korrigieren. Denken Sie daran: Maßstab für jede echte Entscheidung ist die Tatsache, daß Sie neue Maßnahmen ergreifen. Wenn Sie nicht handeln, haben Sie auch keine wirkliche Entscheidung getroffen.

 

Machen Sie sich bewußt: Der schwerste Schritt auf dem Weg zu jeglichem Ziel ist ein unerschütterlicher Vorsatz, sich dafür einzusetzen - eine echte Entscheidung. Diese Selbstverpflichtung durchzuhalten ist oft wesentlich einfacher als die Entscheidung selbst. Entscheiden Sie also mit Umsicht, aber schnell. Halten Sie sich nicht ewig mit der Frage auf, wie Sie Ihr Vorhaben am besten angehen oder ob es überhaupt gelingen kann. Untersuchungen haben gezeigt, daß die erfolgreichsten Menschen ihre Entscheidungen unverzüglich treffen, weil sie über klare Wertvorstellungen verfügen und ganz genau wissen, was sie im Leben wirklich 

erreichen wollen. Dieselben Studien haben ergeben, daß diese Leute ihre Entscheidungen, wenn überhaupt, dann nur zögernd revidieren. lm Gegensatz dazu machen Menschen, die ihre Beschlüsse nur langsam fassen und schnell ändern, immer einen Schritt vor und einen zurück: Entscheiden Sie sich also!

 

Die Entscheidungsfindung ist eine Aktion an sich; eine gute Definition könnte also lauten: „Informationssammlung als Grundlage nachfolgenden Handelns.“ Sie wissen, daß Sie eine echte Entscheidung getroffen haben, wenn bestimmte Aktionen daraus folgen. Ihre Entscheidung wird zur Ursache, die den Stein ins Rollen bringt. Oft trägt sie dazu bei, ein noch höheres Ziel als das ursprünglich angestrebte zu erreichen. Ich habe mir zur Regel gemacht, die Szene der Entscheidung nie zu verlassen, ohne eine spezifische Maßnahme für ihre praktische Umsetzung getroffen zu haben.

 

Treffen Sie Entscheidungen so oft wie möglich. Je häufiger Sie Entscheidungen treffen, desto besser gehen Sie Ihnen von der Hand. Unsere Körpermuskulatur wird gestärkt, wenn wir sie trainieren, und das trifft auch auf Ihr System der Entscheidungsfindung zu. Entfalten Sie diese Kraft, indem Sie sofort einige der lästigen Entscheidungen fällen, die Sie bisher immer wieder auf die lange Bank geschoben haben. Sie werden nicht glauben‚ wieviel Energie und Elan Sie damit in Ihrem Leben freisetzen.


Lernen Sie aus Ihren Fehlentscheidungen. Daran führt kein Weg vorbei. Manchmal bauen Sie einfach Mist, ganz gleich, wie Sie eine Aufgabe auch anpacken. Doch wenn das Unvermeidliche geschieht, sollten Sie nicht zu streng mit sich selbst ins Gericht gehen, sondern etwas aus Ihren Fehlern lernen. Fragen Sie sich: „Hat diese Schlappe nicht auch irgendeine gute Seite? Was kann ich daraus lernen?“ Der „Fehlschlag“ kann ein Geschenk des Himmels sein, wenn er dazu dient, künftig bessere Entscheidungen zu treffen. Statt sich auf den kurzfristigen Mißerfolg zu konzentrieren, sollten Sie beschließen, ihn als heilsame Lektion anzusehen, die Ihnen Geld, Zeit oder Verdruß erspart und Ihre Fähigkeit stärkt, in Zukunft Erfolge zu erzielen.

 

Halten Sie an Ihrer Entscheidung fest, aber bleiben Sie flexibel bei der Wahl des Problemlösungsansatzes. Sobald Sie beispielsweise entschieden haben, was für eine Art Mensch Sie sein wollen, sollten Sie sich nicht an eine bestimmte Methode klammern, um Ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Was zählt, ist allein das angestrebte Ziel. Wenn wir entscheiden, was wir im Leben erreichen wollen, wählen wir oft den besten Weg, der uns derzeit bekannt ist. Wir fertigen eine Art Landkarte an, mit deren Hilfe wir zum Ziel gelangen, verschließen aber die Augen vor alternativen Routen. Klammern Sie sich nicht starr an einen bestimmten Kurs, sondern pflegen Sie die Kunst der Flexibilität.

 

Genießen Sie es, Entscheidungen zu treffen. Sie müssen wissen, daß sich mit jeder Entscheidung, die Sie irgendwann treffen, Ihr Leben ein für allemal verändern kann. Die Person, hinter der Sie das nächste Mal Schlange stehen oder neben der Sie im Flugzeug sitzen, der nächste Anruf, den Sie tätigen oder erhalten, der nächste Film, den Sie sich im Kino ansehen, das nächste Buch, das Sie lesen, oder die nächste Seite, die Sie umblättern, können die Ursache dafür sein, daß sich die Schleusen weit öffnen und alles, worauf Sie gewartet haben, eintrifft.

Wenn Sie ein wirklich leidenschaftliches, erfülltes Leben führen wollen, sollten Sie sich diese Erwartungshaltung zu eigen machen. Vor Jahren traf ich eine Entscheidung, die mir damals unbedeutend erschien, die mein Leben aber nachhaltig beeinflussen sollte. Ich beschloß, in Denver, Colorado, ein Seminar abzuhalten. Diese Entscheidung hatte zur Folge, daß ich eine Dame namens Becky kennenlernte. Sie ist fraglos eine der größten Errungenschaften in meinem Leben, und ihr Familienname lautet inzwischen Robbins. Während derselben Reise nahm ich mir vor, mein, erstes Buch zu schreiben, das nun in elf Sprachen übersetzt und weltweit erschienen ist. Ein paar Tage später beschloß ich, ein Seminar in Texas zu halten. Nachdem ich eine Woche lang gearbeitet hatte, um mein Programm auszufüllen, machte sich der Veranstalter aus dem Staub - ohne mich zu bezahlen. Es war für mich naheliegend, mich an die PR-Agentin zu wenden, die er engagiert hatte, eine Leidensgenossin, wie sich herausstellte. Die Frau wurde meine Literaturagentin und half mir bei der Veröffentlichung meines ersten Buches. Und so bin ich heute in der Lage, Ihnen diese Geschichte zu erzählen.

Einmal kam ich auf die Idee, mir einen Geschäftspartner zu suchen. Daß ich nicht vorher Erkundigungen über seinen Leumund einzog, war eine schlechte Entscheidung meinerseits. Innerhalb eines Jahres veruntreute er eine Viertelmillion Dollar und brachte meine Firma mit 758.000 Dollar in die roten Zahlen, während ich pausenlos auf Reisen war und mehr als 200 Seminare hielt. Zum Glück habe ich aus dieser mißlichen Erfahrung gelernt und danach eine bessere Entscheidung getroffen. Trotz der Ratschläge aller Experten, die mir empfahlen, schleunigst Konkurs anzumelden, um die Katastrophe zu überleben, beschloß ich, nach Sanierungsmöglichkeiten zu suchen. Damit erzielte ich einen der größten Erfolge meines Lebens, der meiner Firma eine ganz neue Dimension verlieh. Was ich aus dieser Erfahrung lernte, sicherte nicht nur den langfristigen Unternehmenserfolg, sondern vermittelte mir auch viele wichtige Einsichten. Sie haben in den von mir entwickelten und in diesem Buch vorgestellten Konzepten der „Neuroassoziativen Konditionierung" und SchicksaIslenkungstechniken („Destiny Technologies") ihren Niederschlag gefunden. ’

Welche einzelne Erkenntnis ist nun in diesem Kapitel die wichtigste? Es sind Ihre Entscheidungen, und nicht Ihre Lebensumstände, die Ihr Schicksal bestimmen. Bevor Sie die Technik lernen, wie Sie Ihre alltäglichen Denk- und Gefühlsmuster verändern können, sollten Sie sich eines ins Gedächtnis rufen: Alles, was Sie in diesem Buch gelesen haben, ist wertlos - wie auch alles was Sie in anderen Büchern entdeckt, mit Hilfe von Audiokassetten erfuhren oder in Seminaren gelernt haben - ...wenn Sie nicht beschließen, Gebrauch davon zu machen. Denken Sie daran: Eine echte, engagierte Entscheidung ist diejenige Kraft, die Ihr Leben verändert. Sie steht lhnen jederzeit zur Verfügung, wenn Sie den festen Vorsatz fassen, sich ihrer zu bedienen.

Beweisen Sie, daß Sie einen unumstößlichen Beschluß gefällt haben. Treffen Sie eine oder zwei Entscheidungen, die Sie bisher immer wieder aufgeschoben haben - eine leichte, und eine, die Ihnen ein wenig schwerer fällt. Zeigen Sie sich selbst, was in lhnen steckt. Warten Sie einen 

Moment, bevor Sie weiterlesen. Fällen Sie mindestens eine klare Entscheidung, die Sie auf die lange Bank geschoben haben - machen Sie damit den ersten Schritt, Ihrem Ziel näherzukommen - und bleiben Sie dabei! Damit stärken Sie eben jenen „Muskel“, der Ihnen den unerschütterlichen Willen einflößt, Ihr ganzes Leben zu ändern.

Sie und ich wissen. daß wir in Zukunft mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert werden. Aber Lech Walesa und die Menschen in Osteuropa haben eines gelernt: Wenn man fest entschlossen ist, Mauern zu überwinden, kann man hinüberklettern, sie durchbrechen, einen  Tunnel graben oder ein Schlupfloch finden. Es spielt keine Rolle, wie lange dieses Hindernis bereits besteht - niemand kann der geballten Kraft von Menschen standhalten, die so lange Widerstand leisten, bis es beseitigt ist. Der menschliche Geist läßt sich nicht unterwerfen. Aber der Wille zu siegen, Erfolg zu haben, das eigene Leben selbst zu gestalten, das Schicksal zu steuern. läßt sich nur dann in positive Bahnen lenken, wenn wir genau wissen, was wir wollen. Außerdem erfordert es den festen Glauben, daß keine Herausforderung, kein Problem und kein Hindernis uns davon abhalten kann, unser Ziel zu erreichen. Wenn Sie erkannt haben, daß Ihr Leben letztlich nicht von den äußeren Umständen, sondern vielmehr von Ihren eigenen Entscheidungen maßgeblich beeinflusst wird, dann ist der Augenblick gekommen, an dem sich Ihr Leben ein für allemal ändert. Sie fühlen sich bestärkt, etwas in die richtige Bahn zu lenken...

 

 

Inhalt

Vorwort 

 

Teil I: Setzen Sie Ihre Entscheidung frei

Teil II: Selbstbestimmung - Ihr inneres Steuersystem

Teil III: Sieben Tage, die Ihr Leben verändern

Teil IV: Eine schicksalhafte Lektion

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