GLÄSERNE KUPPELN von Edda Singrün-Zorn
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GLÄSERNE KUPPELN von Edda Singrün-Zorn

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Edda Singrün-Zorn: GLÄSERNE KUPPELN, 60 Seiten, 14cm x 21cm

Ein Roman von Leben, Liebe und den Gefühlen eines singenden (hellsichtigen?) jungen Mädchens in der Nachkriegszeit und der Weg in eine lebenswerte Zukunft.

Weitere Veröffentlichungen der Autorin: "Die Brücke über die Zeit", "Zwischen Traum und Tag", "Aus der Krone des Engels", Das Lied der Arve", "Das Vermächtnis des Engels", "Unter dem Widderstern", "Ein Becher voll Schönheit", "Der rätselhafte Urquell"

Text der Rückseite: In den nächsten Wochen trafen sie sich häufig. Sie durchstreiften zusammen die Gegend, saßen stundenlang auf den Mauern einer verfallenen Burg oberhalb der Stadt, oder wanderten an den Sonntagen im nahen Gebirge. Je länger sie sich kannten, desto freier fühlte sich Barbara und die Trauer, in der sie gefangen, hob sich von ihr wie ein Schleier. Sie empfand die Schönheit des beginnenden Sommers nicht mehr wie einen feinen Schmerz, sondern sie genoß die blühenden Wiesen, das Lerchenlied über den Feldern, die Kühle der Wälder, und immer öfter erklang ihr fröhliches Lachen. Die dunkle Kleidung die sie seit dem Tode des Freundes wie einen Schutzmantel getragen, tauschte sie ein gegen lichte, bunte Gewänder, wohl wissend, daß sie es nicht nur zur eigenen Befreiung tat, sondern auch zum Gefallen des andern, den sie noch nicht nach seinem Namen gefragt, den sie „den andern“ nannte, wie um sich gegen ihn zu schützen und den Toten vor ihm zu wahren.

Doch eines Abends, als sie plaudernd auf den Burgmauern saßen, meinte er belustigt: 

„Ich heiße nicht „Du“, ich habe einen Namen“ und nach einer kleinen Pause „Ich heiße Chanon!“ 

„Chanon? Ein dunkler Name, fremdartig und voller Rätsel.“ 

Er lächelte seltsam und sagte stolz: 

„Mein Vater war Priester, ein Eingeweihter. Er soll mich lange betrachtet haben, ehe er mich auf diesen Namen taufte.“ 

“Ein Priester?“ 

Er sah sie an und fragte nur „Na und?“ „Wo ist er jetzt?“

„Keine Ahnung, warum auch sollte es mich interessieren?“ 

„Und deine Mutter?“ 

„Sie ist unbedeutend, und bedeutend für mich.“